Wirbelschleppen -
Gefahr, wo man sie nicht vermutet
08.09.2018 14:23 Uhr
Oft denken Piloten kleinerer Flugzeuge (<2.000kg), dass auf Flugplätzen ohne Verkehrsflugzeugen keine Gefahr von Tod bringenden Wirbelschleppen zu finden ist. Normalerweise sind Wirbelschleppen ein Problem von Verkehrsflughäfen mit Starts- und Landungen in kurzen Abständen, bei dem Flugzeuge der GA sich "irgendwie" dazwischen einsortieren müssen.
Wirbelschleppen sind gegenläufige, sich drehende Luftwirbel, sie entstehen an den Tragflächen und intensivieren sich je nach Größe und Gewicht eines Flugzeuges. Das große Problem: sie sind unsichtbar. Das Einfliegen eines kleinen Flugzeugs in die Wirbelschleppen eines großen Verkehrsflugzeugs kann zu sofortigem Kontrollverlust führen und in geringer Höhe zum sofortigen Absturz.
Normalerweise liegen den Fluglotsen Informationen vor, welche Flugzeuge mit unterschiedlichen Wirbelschleppenkategorien optimiert staffeln soll. Jedoch sollte jeder Pilot eine Vorstellung davon haben, nach welchem Zeitfenster ein sicherer Start möglich ist. Je nach Kategorie kann eine Staffelung bis zu 8NM gehen.
Was kaum jemand beachtet ist allerdings, dass gefährliche Wirbelschleppen bereits durch Maschinen, wie z.B. einer einmotorigen Antonov erzeugt werden können. Maschinen dieses Typs starten auch auf kleineren Verkehrslandeplätzen, an denen es keine verkehrsleitenden Dienste gibt und somit die Einschätzung der Startzeit alleine dem Piloten obliegt. Auch auf Flugplätzen mit Jetflugbetrieb ohne Verkehrskontrollfreigaben lauert diese Gefahr.
Daher gilt: vergewissern Sie sich ausdrücklich, welche Maschinen vor Ihnen starten und landen und überlegen Sie aktiv in jeder Situation, wie hoch die Gefahr von Wirbelschleppen für Sie ist, kommunizieren Sie evt. Ihre Gedanken an den Tower.