Klappen raus, Klappe halten

10.09.18 20:30 Uhr

Laute einschlägiger Statistiken und der Erfahrung von in der Zeitung stehender Piloten sind Start und Landung die kritischen Phasen eines Fluges. Insbesondere in der VFR Fliegerei, bei der keine kontrollierten Flugbewegungen stattfinden und sich die Fluggeräte wie Wespen um den Mülleimer in der Platzrunde umherfliegen, ist eine hohe Wachsamkeit Voraussetzung für ein längeres Leben.  Auf diese Momente haben zudem Wetter, Landebahn und Ermüdung des Piloten nach einem längeren Flug einen erheblichen Einfluss. Besonders hier sollte man sich nicht nur auf Checklisten konzentrieren, sondern ebenso sämtliche kognitiven Ressourcen frei halten, um schnell und adäquat reagieren zu können.

In der Berufsluftfahrt gibt es je nach Fluglinie Regeln, unter FL 100 keine privaten Gespräche mehr zu führen, damit die gesamte Aufmerksamkeit nur der Flugdurchführung gilt. Zugegebener Maßen wäre das in der GA etwas übertrieben, bliebe dann das Cockpit die meiste Zeit des Fluges sehr ruhig. Allerdings empfehle ich jedem Piloten eine eigene "Silent-Altitude" zu definieren, ab derer grundsätzlich alle Dialoge im Cockpit auf den sicheren Flug bezogen sein sollten. In dieser Zeit gilt es auch für Fluggäste, die nicht zur "Crew" gehören private Gespräche zu unterlassen und ggf. sogar dem Piloten behilflich zu sein.

Gerade in Platzrunden, die von sehr vielen Vögeln beflogen werden oder für den Piloten neu sind, ist diese Regel eine gute Variante für bestmögliche Konzentration.